Unerfüllter Kinderwunsch ist ein globales Thema geworden. Geschätzte 10% bis 15% aller Paare mit Kinderwunsch sind davon betroffen, Tendenz steigend. Warum?
- Die männliche Fruchtbarkeit nimmt seit etwa 25 Jahren deutlich ab. Als Hauptursache gelten Xeno-Östrogene, chemische Verbindungen aus der Agrochemie, Petrochemie und pharmazeutischen Industrie, die als endokrine Disruptoren östrogen-artig wirken. Von 15% normalgeformten Spermien (90er Jahre) wurde der Normwert gemäss WHO auf 10% (0er Jahre) und nun auf 4% (10er Jahre) gesenkt. 5% sind in etwa die Grenze zum spontan schwanger werden.
- Die weibliche Fruchtbarkeit wird durch Xeno-Östrogene ebenfalls beeinträchtigt (Myome, Endometriose)
- Politische Einflüsse bewirken in vielen Ländern, dass in jungen Jahren eine Familie zu gründen aus finanzieller Sicht kaum mehr in Frage kommt
Unerfüllter Kinderwunsch belastet die Betroffenen als Individuen und als Paar oft stark. Es kann zu Trennungen, emotionalem Stress, Trauer und sozialer Isolation führen. Auch als Gesellschaft sind wir betroffen, sei es politisch („der Mensch als Ware“), sei es durch eine sich langsam abzeichnende Zunahme an kranken Frauen und Kindern.
Gut bekannt sind die technischen Kinderwunsch-Zentren. Hierzu einige Begriffe, Chancen und Risiken:
- ART: assisted reproductive techniques, Oberbegriff für die technisch assistierte künstliche Befruchtung.
- IVF: In Vitro Fertilisation, Künstliche Befruchtung im Reagenzglas. Hier gibt es den „Natural Cycle“ ohne hormonelle Stimulation mit meist nur einem reifen Ei und ähnlich guten Resultaten wie die hormonell stimulierten Zyklen, die mit Risiken für die Frau einhergehen (Überstimulations-Syndrom, Langzeitrisiko-Erhöhung für hormonabhängige Krebsarten). Die hormonelle Stimulation wird durchgeführt, um möglichst viele Eier reifen zu lassen, abzusaugen und danach zu befruchten. Die Schwangerschaftsraten sind bescheiden (ca. 33% pro Zyklus) und nehmen mit dem Alter der Kinderwunsch-Mutter deutlich ab: bei Frauen über 35 Jahre (ca. 18% pro Zyklus) respektive über 40 Jahre (ca. 8% pro Zyklus).
- ICSI: Intra-Cytoplasmatic Sperm Injection, ein einzelnes Spermium wird in ein abgesogenes Ei gespritzt. Diese Methode kommt vor allem bei sehr wenig normal geformten Spermien in Frage. Sie ist eine Antwort auf die deutliche Abnahme der Spermienqualität in den letzten 20 Jahren.
- ED: Egg Donation, Eizellspende. Da die Eireifung von Natur aus streng geregelt ist und mit zunehmendem Alter der Frau immer schlechter auf äussere hormonelle Befehle anspricht, wurden Samen- und Eizellspenden als mögliche Lösung ausgebaut. Samenspenden sind in der Schweiz erlaubt, Eizellspenden nicht (Stand Sommer 2022).
Neben den Angeboten der technisch-invasiv orientierten Kinderwunsch-Zentren gibt es vielfältige Möglichkeiten, mit unerfülltem Kinderwunsch umzugehen. Allen gemeinsam ist die Förderung der eigenen Fruchtbarkeit bei Frau und Mann. Spezifische Angebote können beispielsweise in folgenden Gebieten gefunden werden: Akupunktur, Ayurveda, Coaching, Craniosacral-Therapie, Osteopathie, Reiki, Rolfing, Shiatsu, TCM (traditionelle chinesische Medizin) und TEN (traditionelle europäische Medizin).
Ich biete eine ärztliche Begleitung und Behandlung an mit Einbezug der konventionellen Medizin (Schulmedizin), der europäisch-nordamerikanischen Pflanzenheilkunde, manueller Techniken zur generellen Fruchtbarkeitsförderung, Verbesserung der Gesundheit und der Lebensqualität der Betroffenen.
Interview mit Dr. Dorin Ritzmann zum Thema Fruchtbarkeit