Therapie der Beckenringdysfunktion

Der Beckenring besteht aus den zwei Sakro-Iliakal-Gelenken und der Symphyse, die zusammen als Ring eine funktionelle Einheit bilden. Wie bei allen Gelenksdistorsionen müssen die betroffenen Gelenke zuerst in die korrekte physiologische Position gebracht werden (Gelenksadjustierung der Sakroiliakalgelenke), dann folgt eine mehrere Wochen dauernde Schonung des Gelenksystems, damit der Bandapparat wieder hält (ligamentäre Stabilisierung) und zu guter Letzt wird der Muskelmantel aufgebaut (muskuläre Stabilisierung).

Gelenks-Adjustierung

Zur Gelenksadjustierung oder Deblockierung sind etliche Therapien wirksam wie Massage, Akupunktur, Osteopathie, Chiropraktik und Manuelle Medizin. Arthrokinematisch wird eine sanfte, leicht rotatorische Dehnung durchgeführt, liegend eher cranio-caudal, stehend eher dorso-ventral. Beide Techniken können in einem praktischen Kurs erlernt werden.

 

Ligamentäre Stabilisierung

Je nach Gelenk sind längere oder kürzere ligamentäre Stabilisierungen notwendig. Für das Obere Sprunggelenk genügen meist acht Wochen, für den Beckenring sind es erfahrungsgemäss zwölf Wochen. Bei Kindern und Jugendlichen scheint es schneller zu gehen, bei Schwangeren und im Wochenbett dauert die physiologische Gelenkslockerung bis vier Monate nach der Geburt.

 

 

Muskuläre Stabilisierung

Je nach Situation kann früher oder später mit dem stufenweisen Muskelaufbau der Beckenringstabilisatoren begonnen werden. Zu Beginn haben sich isometrische Übungen bewährt, danach ein symmetrisches Rumpftraining. Muskelaufbau und Stabilisierung lohnen sich in Zusammenarbeit mit einer (Sport-) Physiotherapie durchzuführen.